Ich bin gerade bei meinen Eltern zu Besuch in Bielefeld und habe es heute Nachmittag noch mal schnell genutzt, das alle Tiere gut versorgt sind und bin auf den Weihnachtsmarkt gegangen.
Ich liebe Weihnachtsmärkte … die Gerüche, die vielen Menschen, es gibt mittlerweile sogar leckeres vegetarisches Essen. mit Vegan ist es noch etwas mau, aber immerhin.
Heute ist es auch etwas kälter, damit schmeckt sogar der Glühwein, an einem Stand sehe ich dann noch Stoffhunde die ein Geschirr tragen. Das freut mich natürlich total, nachdem ansonsten bei den echten Hunden hier leider noch sehr die Halsbandträger dominieren.
Und damit kommen wir zu dem Grund, warum ich den Weihnachtsmarkte nicht so richtig genießen kann: Die Hunde die mit auf die Märkte geschleift werden (und heute war es auch noch richtig voll).
Vom Bratkartoffelstand musste ich irgendwann flüchten, weil ein junger Mann seinen Australien Shephard, der einfach etwas aufgeregt war, permanent an der kurzen Flexileine am Halsband zu sich geruckt hat, ihn dauernd ins Platz gelegt hat und grundsätzlich sehr ungeduldig mit dem armen Kerl war. Ach ja, gesprochen hat er mit seinem Hund natürlich auch nicht, es ist ja auch zu viel verlangt, mal ein kleines bisschen auf den eigenen Hund zu achten und es ihm leichter zu machen, wenn er schon in die überfüllte Stadt auf den Weihnachtsmarkt mit muss.
Ein kleiner Cavalier King Charles hatte es etwas besser, der durfte zumindest auf dem Schoß von Frauchen sitzen und hatte ein gutes Brustgeschirr an – ein kleiner Lichtblick, wenn auch dieser Hund meiner Meinung nach nix auf dem Weihnachtsmarkt verloren hatte …
Der Golden Retriever am Bratwurststand war auch nicht sonderlich glücklich, eng gedrängt mit seinen Leuten am Stand stehen zu müssen.
Insgesamt habe ich heute bestimmt in 10 Minuten ca. 6 Hunde gesehen und fast alle hat eines gemeinsam: unaufmerksame Halter, die sie einfach hinterher ziehen, wenn sie mal stehen bleiben möchten um Gerüche aufzunehmen oder um einen anderen Hund zu begrüßen.
Die Menschen gucken einfach in die Luft, gehen zügig durch die Mengen und die Hunde müssen irgendwie zusehen das sie da mitkommen. Ohne von all den anderen sehr unaufmerksamen Menschen getreten zu werden, da die Hälfte eher aufs Handy schaut als darauf zu achten wo man lang geht.
Das seltsame an der ganzen Geschichte ist, das viele Menschen meinen, ihre Hunde seien lieber dabei als daheim. Selbst wenn sie gut alleine bleiben können müssen sie überall dabei sein. Und dabei zeigt die ganz Körperhaltung und das Ausdrucksverhalten das die meisten Hunde lieber ganz woanders wären als an diesem mit Menschen überfüllten Orten.
Mein Wunsch zu Neujahr ist: Lernt eure Hunde gut zu lesen. Lernt die Körpersprache der Hunde und geht achtsam mit euren Hunden um. Ja, das ist manchmal unbequem. Und manchmal kann man dann eben selbst nicht auf den Weihnachtsmarkt, weil der eigene Hund vielleicht nicht alleine bleiben kann und niemand Zeit hat um aufzupassen. Aber das ist dann mal so. Unsere Hunde sind uns anvertraut und wir sind in der Pflicht auf sie aufzupassen.
Ich bin in ein Café geflüchtet um diesen Artikel zu schreiben. Leider kann ich nicht alle retten und hoffe, das wenigstens meine eigenen Kunden so schlau und mitfühlend sind und ihre Hunde zuhause lassen wenn sie auf einen (Weihnachts-) Markt gehen.
Jetzt fahr ich gleich wieder nach Hause und knuddel meine Hunde und erzähle ihnen, wie gut sie es haben, weil sie eben NICHT immer mitmüssen. Zuhause auf der Couch liegen ist doch viel entspannter als auf den Weihnachtsmarkt zu müssen. Für mich im übrigen mittlerweile auch.